
Ich bin wirklich gern zugezogener Münsteraner. Seit 1996 wohne ich hier. Seit 2004 2007 steht mein W-LAN-Router in Roxel. Dass ich in einem besonderen Städtchen lebe, zeigte mir mein heutiger Besuch beim Bürger-Dialog der Stadt Münster zur Konversion der Flächen der ehemaligen Oxford-Kaserne in Gievenbeck. Bürgerbeteiligung funktioniert und erbringt hervorragende Ergebnisse! Wer's nicht glaubt, hätte heute Abend bei dieser Veranstaltung sein sollen.
Worum geht's? Zunächst darum, dass ich mich nicht mit fremden Federn schmücke. Ich war an dem bisherigen Partizipationsprozess nicht beteiligt, habe ihn nur medial verfolgt. Vor allem aber geht es darum, dass nach dem Abzug der britischen Soldaten aus der Oxford-Kaserne im vorigen Frühjahr dieses riesige Gelände neu genutzt werden soll. Die Stadt hat lobenswerter Weise dazu einen sehr frühen Beteiligungsprozess gestartet. Ein großes Infopaket dazu hat die Stadtverwaltung auf ihrer Homepage geschnürt.
Vorigen November gab es eine Besichtigung des Geländes, danach eine Informationsveranstaltung, an der bereits mehr als 300 Menschen teilnahmen. Das Interesse an der Gestaltung des Geländes in Gievenbeck ist also groß. Kein Wunder, bildete sich der heutige Ort doch um das Kasernengelände herum. Anders herum gesagt: Die Kaserne teilt den Ort. Mit der Neugestaltung erhoffen sich die Gievenbeckerinnen und Gievenbecker eine neue Mitte für ihren Ortsteil, der immerhin rund 20000 Einwohnerinnen und Einwohner zählt.
Der Infoveranstaltung schloss sich ein ganztägiger Workshop im "Fachwerk" Gievenbeck an, an dem sich auch wieder 90 Bürgerinnen und Bürger beteiligten. In fünf Gruppen erarbeiteten sie Zielvorstellung für das zu überplanende Kasernen-Gelände. Heute Abend wurden diese Ergebnisse nochmals präsentiert, bevor daraus die Anforderung für Planungsbüros formuliert werden, die nun ihre Vorschläge einreichen sollen, die dann wiederum partizipativ diskutiert werden sollen. Auch heute Abend waren wieder sehr viele Leute in der Aula des Stein-Gymnasiums - ich schätze, dass es deutlich mehr als 200 waren.