Inhalt eines Hello-Frsh-Paketes

Rezept und Zutaten per Post: Wenn’s schmeckt, ist es doch gut

Hunger! Dann musst du dir halt etwas kochen! Wo sind die Rezepte? Habe ich alle Zutaten im Haus?

Ganz schön praktisch wäre es, wenn einem diese Entscheidungen weitgehend abgenommen würden. Wenn es zu Hause so eine Art Kantine gäbe. Wenn der Spaß am Kochen bliebe, aber das Jagen der Zutaten andere übernähmen.

Hello-Fresh-Paket nach dem Öffnen
Hello-Fresh-Paket nach dem Öffnen

Natürlich, werden jetzt die erfahrenen, modernen Leserinnen und Leser dieses Textes sagen, das gibt es schon lang. Mir wurde die Existenz von Kochbox-Lieferdiensten erst richtig gewärtig, als ich mich fürs packaging journal mit dem Verpackungs- und Logistikkonzept von HelloFresh beschäftigte. Mein Artikel dazu ist online nachlesbar.

Ein wirkliches Glanzlicht bei der Recherche für den Artikel war das Angebot von HelloFresh-PR-Mann Florian Anders, mir ein Paket mit einigen Kostproben aus dem HelloFresh-Sortiment zuzusenden. Normalerweise bestellt man die Ration für die kommende Woche einige Tage im Voraus per App oder auf der Website. Dies wurde mir abgenommen.

Vier verschiedene Gerichte à zwei Portionen bestellte ich mir schließlich. Für mich als Alleinlebenden nachteilig ist, dass alle Gerichte mindestens als Doppelportion verschickt werden. Eine Portion bei HelloFresh ist übrigens wirklich eine richtige Portion.

Viermal zwei leckere Kochideen in der Pappbox

Ich wählte die vegetarischen Angebote, weil ich zugegebenermaßen skeptisch war, in welchem Zustand Frischfleisch nach dem Paketdienst-Transport bei mir ankommen würde.

Das HelloFresh-Menü für vier Tage sah in meinem Fall die folgenden Gerichte vor:

  • Risotto mit getrockneten Tomaten
  • Gnocchi mit Bärlauchpesto (ich liebe Bärlauchpesto!)
  • Shakshuka! Nordafrikanische Spezialität
  • Cremige Petersilienwurzel-Porree-Suppe

Die Zustellung der Speisen war komfortabel. Sie würden, wenn man es wollte, direkt an die Tür geliefert. Weil ich im fraglichen Zeitraum nicht daheim gewesen wäre, ließ ich den großen Karton in einen dpd-Paketshop bringen und holte alles von dort ab. Morgens kam bereits die Zustellbenachrichtigung in die Mailbox. Gegen 17 Uhr holte ich die Sendung ab.

Inhalt einer Hello-Fresh-Box
Im Innern der Hello-Fresh-Sendung finden sich einige Beutel mit den Zutaten.

Transport im Karton ist eine coole Sache

Der Versandkarton war tatsächlich pickepackevoll gepackt. Die einzelnen Gerichte waren in je eine große Papiertüte verpackt. Dominiert wurde das Paket allerdings vom „Cool Pouch“, einem großen Beutel mit einer Isolationswolle aus recyceltem PET, der einige Kühlpacks enthielt – und alle Zutaten, die gekühlt gelagert werden müssen. Auch nach dem langen Transport funktionierte die Kühlung noch tadellos.

Ich würde jetzt durchaus auch die fleischlichen Angebote bestellen.

Die Zubereitung war mehr oder weniger ein Kinderspiel. Bebilderte DIN-A4-Rezeptkarten erläuterten den Kochvorgang anschaulich und im Detail. Wer das nicht schafft, ist in der Firmenkantine besser aufgehoben.

Es empfiehlt sich, Gewürze im Haus zu haben

Und wie hat es geschmeckt? Als OWLer sagen wir voller Begeisterung: Kannste nichts von sagen! Nee wirklich, war ok. Der erste HelloFresh-Kochversuch wurde das Shakshuka. Tomaten, Paprika, Ei, Kichererbsen, Avocado und einiges mehr wurden mit arabischen Gewürzen (exakt abgewogen in Papiertütchen) zusammen gekocht und auf Tortilla-Fladen serviert.

Allerdings gestehe ich: Ich war froh, Ras-el-Hanout zu Hause zu haben. Sonst wäre das Mahl recht lasch geraten.

Familien-Kochevent mit dem restlichen Kartoninhalt

Hatte ich das exotischste Gericht allein ausprobiert, gestaltete ich bei einem Heimatbesuch mit dem restlichen Kartoninhalt ein Kochhappening mit meinen Eltern. Das war lustig! Wer sich die drei verbliebenen Essen anschaut, stellt fest, dass sie nicht allzu außergewöhnlich waren. Macht aber nichts, das steigert die Wahrscheinlichkeit fürs Gelingen.

Die Suppe: lecker! Angetan war ich vom Schmand in Bioqualität, mit dem das Süppchen etwas Gehalt bekam. Weniger begeistert war ich von der Porreestange, die lose im Karton herumgeflogen war und die auch beim Netto nicht in schlechterer Qualität verkauft worden wäre.

Die Gnocchi mit Bärlauchpesto umgingen den aufwendigsten Herstellungsvorgang, indem die Teigwaren als fertiges Convenienceprodukt beigelegt wurden. Also kein Teigkneten und über den Löffelziehen der klebrigen Masse. Bärlauch, Petersilie und Limette wiesen eine Top-Qualität auf. Die zugehörige Möhre hätte man hingegen zu einem U biegen können.

Das Risotto mit den getrockneten Tomaten kannte ich schon. Eine solche köstliche Reispampe mit Ruccola und Oliven bereite ich mir durchaus auch sonst mal zu. Damit kann man nicht viel falsch machen. Die Tomaten hätten etwas mehr Geschmack haben können, aber insgesamt war das Risotto top!

Macht mehr Spaß und ist besser als der häufige Besuch in der Dönerbude

Und? Lohnt sich dieses Online-Kochboxen-Angebot? Es macht Spaß und ist schmackhaft. Trotz der Lieferung mit Tüten, Beuteln und Kartons bleibt nach dem kompletten Verzehr aller Speisen erstaunlich wenig Müll zurück.

Ich könnte mir durchaus vorstellen, hin und wieder eine Wochenration zu bestellen. Dies erleichtert das Leben während einer arbeitsreichen Woche sicher. Und es erspart den wiederholten Besuch in der Dönerbude und den Griff ins Konservenregal.

Aber der Preis: Beim Veggiegericht wirbt HelloFresh mit Kosten von 4,50 pro Gericht. Das gilt aber nur, wenn man fünf Gerichte à zwei Portionen bestellt. Das wäre für mich schon sehr viel. Ich würde eher zu drei Doppelportionen greifen. Eine Wochenration kostet dann aber bereits 42,99 Euro, also 7,17 Euro pro Gericht. Das muss man sich leisten können.

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